Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Oktober 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.1 Sprecher*in (FLINTA* Platz) |
Antragsteller*in: | Jacqueline Kühl (LV Grüne Jugend Schleswig-Holstein) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.10.2024, 23:55 |
B7: Jacqueline Kühl
Selbstvorstellung
Hiermit bewerbe ich mich als Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein!
Ich bin überzeugt, dass wir mehr denn je eine starke und entschlossene Grüne Jugend brauchen, um den aktuellen Krisen zu begegnen. Wir leben in einer Zeit, in der soziale Ungerechtigkeiten, der Rechtsruck und die Klimakrise uns vor große Herausforderungen stellen. Genau deshalb müssen wir umso lauter und entschlossener für eine gerechte und solidarische Gesellschaft kämpfen!
Soziale Gerechtigkeit für alle!
Als Arbeiter*innenkind habe ich selbst erleben müssen, wie stark der soziale Hintergrund die Chancen im Leben beeinflusst. In Deutschland, einem der wohlhabendsten Länder der Welt, ist es inakzeptabel, dass immer noch Millionen von Kindern und jungen Menschen unter Armut leiden müssen. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Rendsburg, wo wir eine der höchsten Kinderarmutsraten des Landes verzeichnen. Diese Zahlen sind nicht nur statistische Werte, sie stehen für das Versagen eines Systems, das oft den Anschein erweckt, die Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen, während es in Wirklichkeit die Ungleichheit verfestigt.
Die Krisen der letzten Jahre – von der COVID-19-Pandemie bis hin zur Inflation, die viele Haushalte an den Rand des Existenzminimums drängt – haben vor allem die am meisten benachteiligten Menschen in unserer Gesellschaft hart getroffen. Kinder aus einkommensschwachen Familien sind nicht nur von materiellen Einschränkungen betroffen, sondern kämpfen auch gegen die Unsichtbarkeit, die ihre Lebensrealität oft begleitet. Bildungsgerechtigkeit, die in Wahlprogrammen groß angekündigt wird, bleibt häufig ein leeres Versprechen, wenn Eltern sich nicht einmal die grundlegenden Dinge leisten können, die für eine optimale Förderung ihrer Kinder notwendig sind.
Die Situation für viele Studierende ist ebenfalls alarmierend. Angesichts der hohen Lebenshaltungskosten und der anhaltenden Wohnungsnot stehen junge Menschen unter enormem Druck. Viele Studierende sind gezwungen, neben ihrem Studium zu arbeiten, da das Bafög in seiner derzeitigen Form schlichtweg nicht ausreicht, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. Diese finanzielle Belastung führt nicht nur dazu, dass die akademische Leistung darunter leidet, weil weniger Zeit und Energie in das Studium investiert werden kann, sondern verdeutlicht auch ein größeres strukturelles Problem: Der Staat bietet den Studierenden nicht die nötige finanzielle Unterstützung, um ihnen ein unbeschwertes Studium ohne existenzielle Sorgen zu ermöglichen.
In einem so wohlhabenden Land können wir es uns nicht leisten eine ganze Generation zurückzulassen. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie soziale Ungleichheiten bestehen bleiben. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen, um die notwendigen Schritte zu erkämpfen, die eine gerechtere und solidarische Zukunft für alle schafft. Wir brauchen eine progressive Umverteilungspolitik, die das Wohl der Mehrheit in den Fokus rückt und den Reichtum, den unser Land produziert, fair verteilt. Nur so können wir sicherstellen, dass jedes Kind und jeder junge Mensch die gleichen Chancen erhält, unabhängig von seiner Herkunft oder dem Einkommen seiner Eltern.
Klare Kante gegen Rechts: Für eine starke Demokratie
Der anhaltende Rechtsruck in Deutschland und Europa stellt eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie und den sozialen Zusammenhalt dar. Die unzureichende Aufklärung über rechtsextreme Strukturen, wie sie im NSU-Komplex offenbart wurden, verdeutlicht, wie tief diese Netzwerke in unseren Institutionen verwurzelt sind. Es ist beängstigend, dass rechte Ideologien und Gruppen, wie die AfD, immer mehr Einfluss gewinnen, sowohl auf der Straße als auch in den Parlamenten. Diese Kräfte schüren gezielt Ängste und verbreiten Hass, um ihre Macht zu festigen und eine toxische Atmosphäre der Spaltung zu schaffen.
Antifaschismus muss für uns daher mehr sein als nur ein leeres Wort oder ein Schlagwort, das wir gelegentlich verwenden. Er ist eine aktive Haltung, die wir in unserem Alltag leben müssen. Das bedeutet, dass wir nicht nur auf die Straße gehen und gegen rechte Strukturen protestieren, sondern auch konkrete politische Maßnahmen ergreifen müssen, um diesen Kräften entschieden entgegenzutreten. Wir müssen Antworten auf soziale Fragen haben, die die Ursachen für Frustration und Unzufriedenheit in der Gesellschaft angehen, um die Menschen nicht nur mit symbolischen Gesten, sondern auch mit effektiven Lösungen zu erreichen. Nur so können wir den Nährboden für rechte Ideologien austrocknen und die demokratischen Werte verteidigen!
Klimaschutz als soziale Frage: Kein Wandel ohne Gerechtigkeit
Der Kampf für Klimagerechtigkeit ist für mich untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden. Zwei Jahre engagierte ich mich sehr aktiv bei Fridays for Future, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Klimakrise nur durch eine umfassende Herangehensweise angegangen werden kann, die die sozialen Fragen mit einbezieht. Die Auswirkungen der Klimakrise sind nicht gleichmäßig verteilt, sie treffen vor allem diejenigen am härtesten, die bereits in prekären Verhältnissen leben. Diese Menschen sind oft die ersten, die unter extremen Wetterereignissen, steigenden Lebenshaltungskosten und unzureichenden Ressourcen leiden. Klimagerechtigkeit bedeutet für mich daher nicht nur, ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, sondern auch aktiv an der Beseitigung globaler Ungleichheiten zu arbeiten und eine gerechte Zukunft für alle zu schaffen. In der Grünen Jugend habe ich ein politisches Zuhause gefunden, in dem wir gemeinsam für soziale Gerechtigkeit & Klimagerechtigkeit eintreten. Hier sehe ich die Möglichkeit, unsere Stimmen zu bündeln und in der Gesellschaft sichtbar zu machen, dass die Bekämpfung der Klimakrise Hand in Hand mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit gehen muss! Durch unsere gemeinsamen Aktionen und die Vernetzung mit anderen Bewegungen schaffen wir ein starkes Fundament für Veränderung, das sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt.
Gemeinsam stark: Krisen meistern, Zukunft gestalten
Als Verband haben wir die Aufgabe, gegen soziale Ungleichheit, gegen den Rechtsruck und für eine gerechte Klimapolitik zu kämpfen. Dies schaffen wir nur gemeinsam. Es ist entscheidend, dass wir uns stärker vernetzen und Bündnisse mit anderen linken Akteuren aufbauen, um Strukturen zu schaffen, die uns langfristig handlungsfähig machen.
Die aktuellen Veränderungen im Verband verlangen nach einer klaren Ausrichtung und Stabilität. Bildungsarbeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Meine Arbeit im Bildungsteam zeigte mir, wie wichtig politische Bildung und Strukturarbeit für unseren Verband ist. Es gilt, unser Wissen und unsere Strategien weiterzugeben, damit neue Mitglieder genauso befähigt und motiviert sind wie die, die den Verband geprägt haben. Nur so bleiben wir als Verband handlungsfähig und beständig. Denn unsere Stärke liegt nicht nur in den Einzelnen, sondern in der kollektiven Kraft, die uns als solidarische Grüne Jugend zusammenhält und voranbringt.
Ich möchte meine Erfahrungen und meine Energie einbringen, um diesen Verband nach vorne zu bringen. Gemeinsam können wir den notwendigen Druck aufbauen, um echte Veränderungen zu bewirken – für eine gerechte Gesellschaft. Lasst uns diese Zukunft gemeinsam gestalten!
Eure Jacky <3
Über mich:
- 18 Jahre alt
- Pronomen: sie/ihr
- Komme aus Rendsburg & wohne und arbeite in Kiel
- FSJ Politik beim Landesbeauftragten für politische Bildung
Engagement:
- 03/2021 Mitglied in der GRÜNEN JUGEND
- 03/2021 - 11/2022 aktiv bei Fridays for Future
- seit 10/2021 Teil des Kreisvorstandes der GJ Kreis Rendsburg-Eckernförde
- 08/2022 - 03/2024 Teil des Bildungsteams der GJ SH
- seit 11/2022 Teil des Jugendbeirates Rendsburg
- seit 03/2024 Teil des Landesvorstandes (Beisitzer*in & FINTA* GPS)
- seit 06/2024 Mitglied bei B’90/Die Grünen
Instagram: @jacky.kuehl
Telegram: @jaquelinekuehl
- Alter:
- 18
- Geburtsort:
- Eckernförde