Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Oktober 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.6 Beisitzer*innen (3 Plätze; Quotierung abhängig von vorherigen Wahlen) |
Antragsteller*in: | Kalle Demmert (KV Lübeck) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.10.2024, 21:29 |
B3: Kalle Demmert
Selbstvorstellung
Bewerbung als Beisitzer
Moin!
Vor dreieinhalb Wochen haben wir einen neuen Landesvorstand gewählt. Eigentlich hat niemand damit gerechnet, dass dieser Vorstand eine Woche später fast geschlossen aus der Partei austritt, um einen neuen Jugendverband zu gründen.
Die Menschen, die gegangen sind, hinterlassen in unserem Verband eine große Lücke. Entgegen einiger, die meinen, das wäre der Anfang vom Ende der Grünen Jugend, bin ich davon überzeugt, dass uns diese Lücke nützt. Als Platz für frischen Wind und neue Menschen, die sich einbringen wollen.
Einer dieser neuen Menschen wäre ich unglaublich gerne. Deshalb bewerbe ich mich hiermit als Beisitzer der Grünen Jugend SH:
Gute Bildung für eine gerechtere Zukunft
Unser Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise. Die Zeit der Reformen ist vorbei. Wir müssen Schule von Grund auf neu denken.
Der Druck auf junge Menschen im Bildungssystem ist ernsthaft lebensbedrohlich: In einer vollen Klasse haben 12 Menschen schon mal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Etwa drei Schüler:innen pro Klasse haben versucht, sich das Leben zu nehmen.
Wenn in einem diese Gedanken schwirren, wenn man miterlebt, wie seine Mitschüler:innen, seine Freund:innen an diesem Druck wortwörtlich zerbrechen, wie soll man sich dann noch auf Unterrichtsinhalte fokussieren?
Kein Wunder also, dass jede:r zweite Schüler:in die MSA-Prüfungen in Mathe nicht bestanden hat, also mit einer fünf oder sechs benotet wurde oder dass die schleswig-holsteinischen Abiturient:innen das dritte Jahr in Folge den bundesweit schlechtesten Abischnitt und damit auch die schlechtesten Chancen an Universitäten haben.
Manchmal hat man als Schüler:in das Gefühl, die Demokratie endet an der Türschwelle der Schule. Die Hierarchien sind deutlich und scheinbar unüberwindbar. Die Schulkultur ist, aufgrund der Belastung aller Beteiligten, angespannt. Die Mitbestimmungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Viele Schulen haben keine Schüler:innenvertretung, oder eine die praktisch nur auf dem Papier existiert. Wer Demokratie nicht erlernt, wird kein:e Demokrat:in werden.
Das Schulsystem ist zutiefst ungerecht und bildet damit die Grundlage unserer ebenfalls sehr ungerechten Gesellschaft. Rassistische Stereotype und der sozioökonomische Hintergrund entscheiden schon über Bildungsgänge, bevor sie überhaupt wirklich angetreten wurden. Statt auf Gemeinschaft und Teamwork wird in der Schule auf Konkurrenz, Eigenleistung und ungesunden Vergleich untereinander gesetzt. Das Schulsystem ist die Wurzel zahlreicher gesellschaftlicher Probleme. Entscheide Veränderungen im Bildungssektor haben massive Auswirkungen auf unser zukünftiges Zusammenleben.
Unsere Bildungsministerin Karin Prien steht dagegen für irrelevante Reförmchen und absurde Verbote ein. Während wir einer Metakrise der psychischen Gesundheit junger Menschen stecken, an Schulen nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet wird und das ganze System kollabiert, faselt Prien von Gender- und Handyverboten. Damit tritt sie die Bedürfnisse junger Menschen mit Füßen und steht mit der CDU bildungspolitisch für ein fatales "Weiter so".
Die grüne Landtagsfraktion trägt diese Politik als Koalitionspartner mit.
Dringender als je zuvor braucht es laute Stimmen in unserer Partei, in unserem Land, die sich als klaren Widerstand dieser Politik verstehen, Alternativen aufzeigen und strukturelle Veränderungen vorantreiben.
Was mich motiviert:
Ihr merkt: Mein großes Thema ist die Bildungspolitik. Ich engagiere mich schon seit Jahren als Jugend- und Schüler:innenvertreter. Als Referent für Bildungsgerechtigkeit der Landesschüler:innenvertretung der Gymnasien und Stadtschüler:innensprecher von Lübeck kämpfe ich auf Kommunal- und Landesebene für die Interessen meiner Mitschüler:innen. Als Vertreter der Jugend bin ich beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Hansestadt Lübeck.
Ich glaube, dass die Grüne Jugend zu unklare Positionen im Bildungsbereich hat. Umso motivierter bin ich, das zu ändern.
Ich habe politisch schon sehr viele Erfahrungen sammeln können und bin weit über die grünen Parteigrenzen hinweg in unserem Land vernetzt.
Als einziger Kandidat aus Lübeck, einem Kreisverband, der durch die Austritte sehr leidet, weil wir zwei sehr aktive Mitglieder verloren haben, würde es mir viel bedeuten, wenn ich für diesen wunderbaren Kreisverband im Landesvorstand sitzen dürfte.
Ich habe richtig Lust meine Kapazitäten unseren gemeinsamen Zielen zu widmen, meine Kenntnisse einzubringen und ganz viel Neues zu lernen.
Nochmal kurz über mich:
17 Jahre alt
Mache gerade mein Abi
Pronomen: er/ihm
Kreisverband Lübeck
- Alter:
- 17
- Geburtsort:
- Lübeck