B4: Leonard Rodde

„Irgendwann leben wir so, dass wir uns keine Sorgen machen müssen.“

Das habe ich in diesem Jahr oft zu meinen Mitmenschen gesagt. Sie haben reale Sorgen um die aktuelle Lage, um ihre Zukunft. Und das kann ich verstehen, denn mir geht‘s ähnlich. Die aktuelle politische Lage ist schlecht. Menschen fragen sich, ob und wie sie eigentlich noch eine bezahlbare Wohnung finden. Jugendliche vereinsamen und Nudeln werden zum Standard-Gericht für viele. Das alles nicht irgendwelchen fremden Einzelpersonen, es passiert uns und unseren Freund*innen, Nachbar*innen und Großeltern und vor allem passiert es viel zu vielen. Das darf so nicht weitergehen.

Es ist kein Geheimnis, es ist gerade wirklich beschissen. - und es tut gut, es offen auszusprechen. Denn nur wenn man offen ausspricht, wie schlecht es einem eigentlich geht und andere dann zustimmen, merkt man so richtig, dass es nicht nur einem selbst schlecht geht, sondern dass wir viele sind. Niemand von uns ist alleine, es geht einer ganzen Klasse schlecht und schuldig sind nicht wir selbst.

Was mir aber Hoffnung gibt, ist die Grüne Jugend. Ich bin organisiert, in einem wirksamen linken Verband. Denn ich weiß genau: Wir machen einen Unterschied und wissen genau, dass die aktuellen Verhältnisse so nicht bleiben müssen. Wir wissen, dass gesellschaftliche Veränderung dann geschieht, wenn sich viele Menschen zusammenschließen und Protest von den unterschiedlichsten Menschen mitgetragen wird. Deswegen fokussieren wir uns darauf, langfristig mehr Menschen zu politisieren und einzubinden.

Wenn die Regierung das Leben der Menschen nicht konkret verbessert, braucht es gerade jetzt eine Grüne Jugend, die ihren Teil für die gesellschaftliche Linke leistet. Genau deswegen müssen wir daran arbeiten, dass wir innerhalb der Gesellschaft wieder solidarisch miteinander umgehen. Wir sind eine Klasse. Uns geht es allen schlecht.Gerade deshalb müssen wir zusammenstehen, einander bedingungslos helfen und das auch auf unsere politische Praxis als linker Jugendverband übertragen - was wir noch lernen müssen.

Außerdem dürfen wir nicht vergessen: Für eine sinnvolle politische Praxis braucht es ein gemeinsames Verständnis von Veränderung und ein positives Menschenbild. Denn durch geteilte Analyse und Sprechfähigkeit ist die Grundlage eines schlagfertigen Verbandes gegeben. Mir ist es wichtig, dass wir unsere emanzipatorische Bildungsarbeit weiter intensivieren und ausbauen. Dafür müssen wir schauen, wie wir bereits vorhandene Räume sinnvoll weiterentwickeln und effizient nutzen, ob bei KV-LV-Treffen (Kreisvorstände-Landesvorstands-Treffen), beim Bildungswochenende oder bei Grundlagenworkshops in den Kreisverbänden.

Unsere „Kein Bock auf Krise“-Kampagne hat dazu beigetragen, unsere Strukturen zu festigen und neue Strukturen zu etablieren. Nur mit unseren Kreisverbänden gemeinsam können wir Schlagkraft entwickeln. Deswegen ist es wichtig, die Kreisverbände zu unterstützen, wo’s geht. Am besten natürlich vor Ort. Verbandsentwicklung und Strukturförderung sind für mich wichtige Aufgabenbereiche, die ich im kommenden Jahr gerne weiter leidenschaftlich unterstützen möchte.

Die Grüne Jugend ist für mich und so viele andere ein politisches sowie ein soziales Zuhause. Ich bin dankbar in diesem Verband zu sein und würde mich riesig freuen, die Grüne Jugend Schleswig-Holstein als Politische Geschäftsführung ein weiteres Jahr zu vertreten und voranzutreiben. Unser Verband soll weiterhin ein Ort sein, wo junge Menschen Spaß haben, sich wohlfühlen, gemeinsam lernen & politische Wirksamkeit erleben.

Wenn ihr Fragen habt, sehr gerne melden!

Ganz liebe Grüße,

Leo <3

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